Patriarchale Religionen
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Patriarchale Religionen gehören auch dazu.
Nicht deshalb, weil wir sie unbedingt bräuchten. Die Menschheit kam hunderttausende von Jahren ohne sie aus. Patriarchale Religionen gehören dazu, weil sie da sind und weil sie bei vielen Menschen in unserem Kulturkreis starke Prägungen ganz persönlicher Natur hinterlassen haben.
Ich bin in einem christlichen Umfeld aufgewachsen und kenne mich deshalb in der christlichen Tradition am besten aus. Die Auswirkungen anderer monotheistischer Religionen zu beurteilen überlasse ich anderen.
Im Umfeld der christlichen Kirchen unterschiedlicher Ausprägung ist mir in der Arbeit mit Familienaufstellungen, die tiefe Einblicke in die Vorgänge über viele Generationen gewähren, ein Aspekt besonders aufgefallen. Dieser Aspekt stört den Fluß des Lebens sowie den Fluß des Liebens in vielen Beziehungen, vor allem der Paarbeziehung, aber auch der Beziehung zwischen Eltern und Kinder bis hin zu den Beziehungen in der Gesellschaft und der Beziehung zwischen dem Menschen und der Welt als Ganzes.
Ich spreche von der Jahrtausende bestehenden, tiefen Abwertung der Frau und des Weiblichen. Christliche Kirchen sahen die Frau, ganz im Gegenteil zu Jesus Christus übrigens, als Urheberin der Sünde, als Verführerin, als Gefahr für den rechten Weg des Mannes.
Was in den vor der Christianisierung bestehenden matriarchalen Traditionen Europas heilig war, die Liebe zwischen Mann und Frau, die lustvolle Vereinigung der Gegensätze, die als zwei Seiten einer Einheit verstanden wurden, wurde durch die christlichen Vorstellungen zur Sünde. Die weiblichen und männlichen Vertreter der alten Naturreligionen wurden verteufelt und in einem Jahrhunderte langem Genozid verbrannt oder anderweitig ermordet. Frauen, die sich der Göttin und ihrer vorbehaltlosen Annahme aller Natur und allen Lebens verbunden fühlten und sich in ihrer vollen Würde dem Mann als anderer Aspekt der Ganzheit ebenbürtig fühlten und den Männern auf Augenhöhe begegneten, wurden verteufelt, als mit dem Teufel im Bunde stehend betrachtet und als Gefahr für die Christenheit umgebracht. Männer, die damals noch in derselben matriarchalen Tradition standen, ereilte als Hexer dasselbe Schicksal.
Die Degradierung der Sexualität aus dem heiligen Vollzug in die Sündenhaftigkeit, ins Schlechte, Verkommene und Dämonische hinein hatte schreckliche Folgen über die Jahrhunderte. Tausende uneheliche Mütter wurden diskriminiert, aus der Gesellschaft ausgestoßen, in den Selbstmord getrieben. Unehelich geborene Kinder wurden als Frucht der Sünde verachtet und in christlich klösterlichen Einrichtungen dem Tod durch Vernachlässigung oder Hunger ausgesetzt.
Noch vor 50 Jahren war es in Deutschland eine Schande, ein uneheliches Kind zu haben.
Hinzu kommt, daß mit der Abwertung der Sexualität einschließlich der liebevollen körperlichen Vereinigung im Außen zwingend die Abwertung der sexuellen, erotischen und liebevollen Energien im Inneren verbunden ist. Sie selbst werden zum „sündhaften“ Wesen, das sich die Erfüllung in der Liebe nicht mehr gestattet. Das ist nicht nur sehr unhöflich Ihnen selbst gegenüber, sondern hat auch zur Folge, daß der freie Fluß Ihrer Lebensenergie auch in allen anderen Bereichen, einschließlich Beruf, Kreativität und Ihrem Beitrag zur Gesellschaft empfindlich gebremst ist.
Heutige christliche Kirchen tragen die Abwertung der Frauen und der Sexualität immer noch in sich. Bis heute läßt sich ein tiefes Mißtrauen zwischen den Geschlechtern in der gesamten Gesellschaft feststellen, das durchaus auf Gegenseitigkeit beruht. Denn natürlich sannen die Frauen, die über Jahrhunderte in dieser abwertenden und geringschätzenden Tradition lebten, auf Rache und fanden vielen Arten, sich bei den Männern, die sie abwerteten, zu rächen.
Auch viele junge Menschen tragen den Samen dieses Zerwürfnisses noch unbewußt in sich. Mit einer grundsätzlichen Abwertung des anderen Geschlechts im Herzen läßt sich kein Glück in der Paarbeziehung finden.
Denn es ist gerade die gegenseitige Hochachtung, das grundsätzliche Wissen um die tiefe Verbundenheit mit dem Partner, das Wissen, daß Mann und Frau nur zwei Aspekte desselben Ganzheit sind, einander in jedem Aspekt ebenbürtig und voller Liebe füreinander und zur ganzen Welt, gerade diese gegenseitige Hochachtung macht das volle Glück erst möglich.
Die Hochachtung gegenüber sich selbst und dem Partner zu erreichen ist eine große Aufgabe. Denn die religiösen Prägungen, die hinter der Abwertung stecken, hatten Jahrhunderte Zeit, um sich in der Gesellschaft und damit auch in Ihrem Denken und in Ihren unbewußten Einstellungen zu etablieren.
Zuallererst hilft der klare Blick auf die Situation, dann die klare Entscheidung gegen die Abwertung des anderen Geschlechts und damit die Entmachtung des religiösen Dogmas.
Wenn Sie verstehen, daß Sie als freier Mensch mit eigener Urteilsfähigkeit ausgestattet sind und das volle Recht haben, Ihre eigene Anschauung des anderen Geschlechts zu finden, dann sind Sie bereit für das Neue. Dann sind Sie bereit für das Glück in Ihren Beziehungen.
Hochachtung ist der Schlüssel zum Glück!
Empfohlene Übung (3 Teile):
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Ihr
Karl-Heinz Rauscher
www.dr-rauscher.de
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